Mit Deflation wird in Volkswirtschaften der stetige Rückgang des Preisniveaus bezeichnet. Konkret bedeutet dies, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen sinken. Dabei muss sich der Preisrückgang nicht auf alle Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft beziehen. Wenn es nur bei bestimmten Branchen zu sinkenden Preisen kommt, spricht man von einer Teildeflation. So ist es durchaus möglich, dass eine Deflation auch gleichzeitig mit einer Inflation stattfindet, wenn beispielsweise die Immobilienpreise sinken und gleichzeitig die Energiekosten steigen.

Es kann aus unterschiedlichen Ursachen zu einer Deflation kommen. Mögliche Gründe sind ein Rückgang der Nachfrage aufgrund von geringeren staatlichen Investitionen oder bei sinkenden Exporten. Auch ein stärkeres Sparverhalten der Verbraucher führt zu einem Nachfragerückgang und damit zu sinkenden Preisen. In verschiedenen Fällen kommt es auch vor, dass die Unternehmen Preise senken, weil die Märkte gesättigt sind oder die Nachfrage angeregt werden soll. Ein dritter Grund liegt in einem Rückgang der nachfragewirksamen Geldmenge. Diese kann auftreten, wenn beispielsweise die Zentralbank die Geldmenge reduziert.

Eine länger anhaltende Deflation bleibt nicht ohne Folgen für eine Volkswirtschaft. Die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern sinkt, da eine geringere Menge an Geld im Umlauf ist. Folge der geringeren Nachfrage sind Schwankungen in der Produktion von Unternehmen, was wiederum zu einem Beschäftigungs- und Einkommensrückgang führt. Zudem sinken die Steuereinnahmen des Staates aufgrund der geringeren Verkäufe und des geringeren Einkommens. Vorteile einer Deflation ergeben sich für Verbraucher und Bezieher von festen Einkommen. Sie müssen für Waren weniger bezahlen, während ihr Einkommen konstant bleibt. Negativ wirken sich Preisrückgänge auf Unternehmen aus, da sie weniger absetzen und deshalb Einbußen beim Umsatz hinnehmen müssen.